Nachträglicher Umbau von Weichen

Das war ein Spaß. Wie auf den Bildern gut zu erkennen ist war das Rankommen an gewissen Stellen wo die neuen Weichen eingebaut werden sollten nicht gerade einfach. Ein guter Freund, der heute noch bei der DB als Disponent arbeitet und damals bei der DR gelernt hatte, stand uns immer mit Rat und Tat zu Seite. Leider nimmt er das Thema auch sehr ernst und stellt lieber 5 Signale weniger auf, als eins zu viel. Was bei der Reichsbahn der DDR nicht notwendig war, sollte auf einer Modelleisenbahnanlage auch nicht dargestellt werden. Naja wir nehmen es nicht ganz so ernst und sind der Meinung, dass für den Betrachter auch noch etwas zu sehen sein muss. Auf jeden Fall wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass die Zuglenkung auf dem letzten Modul 5 ( Verbindungssegment der beiden Anlagenteile )  nicht in Ordnung ist, da die Züge auf der 2-gleisigen Strecke jeweils auf der falschen Seite fahren. Auf den Bildern haben wir versucht es darzustellen, um sichtbar zu machen, worum es geht.

Die rechte Seite, wo sich die Gleise trennen, war in Ordnung. Die linke Seite, wo beide Gleise gemeinsam im Tunnel verschwinden, allerdings nicht. Hier hätte entweder ein getrenntes Tunnelportal stehen bzw. die beiden Gleise hätten auseinander laufen müssen oder ein Gleis etwas höher und das andere tiefer, damit ersichtlich ist, dass es sich um zwei unterschiedliche Strecken handelt. Stichwort Überhöhung. Da solch ein Umbau nicht mehr möglich war bzw. weil die Gestaltung der Anlage auf der rechten Seite bereits abgeschlossen war, mussten wir uns etwas anderes einfallen lassen. Nach langem hin und her haben wir uns entschieden, den komplizierten Weg zu nehmen und unterhalb der Anlage im versteckten Bereich nachträglich 4 neue Weichen einzubauen, welche die Züge auf die jeweils richtige Seite lenken. Dieser Umbau hat aus mangelnden Platzverhältnissen richtig Spaß gemacht, wie Ihr auf den Bildern sehen könnt. Mit Spiegeln und Taschenlampen haben wir versucht, einigermaßen klar zu kommen, um die neuen Weichen gut verlegen zu können bzw. mit dem Dremel und dem Lötkolben nicht unbedingt Dinge kaputt zu machen. Die vorhandenen Gleise unter der Anlage waren gut verklebt und es musst eine Lücke geschaffen werden. Außerdem entstanden neue Meldeabschnitte, die an den entsprechenden Gleisen via Kabel angelötet werden mussten.

Nach ca. 1 Woche mit viel Schweiß und Schmerzen war es geschafft und wir konnten uns um die Weichen im letzten Bauabschnitt Modul 5 kümmern. Hier mussten zwei EW1 Weichen entfernt und dafür 4 neue, schlankere EW2 Weichen eingebaut werden. Auch hier entstanden neue Meldeabschnitte, allerdings war das rankommen an die Gleise, um Kabel anzulöten, bedeutend einfacher. Leider ergab sich hier ein neues Problem, welches wir bis dahin noch nicht hatten. Da wir EW2 Weichen einbauten, die es auf der kompletten Anlage noch nicht gab, haben wir es mit der Polarisierung der Weichenherzstücken zu tun bekommen. Lange haben wir im Internet nach einer eleganten Lösung gesucht, aber für einen sauberen Digitalbetrieb nichts gefunden. Also ab zum Modelleisenbahn-Händler und dort gefragt. Hier wurde uns der Digital Decoder von Uhlenbrock SD2 empfohlen (Artikelnummer: 67600). Da dieser nicht gerade ganz billig ist, wir aber nur 4 EW2 Weichen polarisieren mussten haben wir uns die Decoder gegönnt und eingebaut. Nach einem kurzen Test wurden diese für gut befunden und die Züge konnten rollen. Jetzt stand der Gestaltung des letzten Bauabschnittes nichts mehr im Weg.

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